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Folge 13 – (Übersetztes) Interview mit Duane Forrester

In diesem Artikel findet ihr die deutsche Transkription des englischen Duane Forrester Interview. Wer Duane nicht kennt: Der ist sowas wie Matt Cutts nur von Bing

Alpar: Heute haben wir im OMReport ein spezielles Interview. Stell dich doch bitte kurz vor und welche Position du bekleidest.

Forrester: Ja, mein Name ist Duane Forrester. Ich bin Senior Product Manager bei Bing, der Suchmaschine, und mein eigentlicher Job ist die Betreuung des Webmaster Programm für Bing. Also das Forum, die Community, den Blog und die Tools an sich.

Alpar: Okay, wie kommt es das du eine SEO-Clinic während der SES machst? Das ist verwirrend …

Forrester: (Lacht) Weil ich in den letzten zehn Jahren ein In-House SEO gewesen bin. Ich habe mit einer kleinen Firma im Osten von Kanada angefangen und bin dann als SEO zu MSN in den USA gekommen. Ich kenne also das Small-Scale, wie auch auch das Large-Scale SEO-Buisness, weil ich es für ein Jahrzehnt gemacht habe. Nachher wollen wir also ein bisschen rekapitulieren. Es ist eine super Gelegenheit für mich den Leute zu helfen zu verstehen was wirklich relevant ist und ebenfalls das ganze aus der Sicht der Suchmaschinenentwickler zu beleuchten. Nämlich worauf wir wirklich achten.

Alpar: Okay, aber hast du wirklich deine Ansicht verändert? Ich meine als In-House SEO musstest du den praktisch den Algorithmus reverse-engineeren. Hast du jetzt mehr Informationen seid du, du weist schon, auf die andere Seite gewechselt hast?

Forrester: Ich habe mittlerweile ein völlig andere Sicht auf die Sache, ja (Lacht)

Alpar: Okay, okay.

Forrester: Nicht worüber ich sprechen könnte, aber ja.

Alpar: Nein, nein, nein, keine Sorge. Ich kenne einige SEOs die wirklich erfolgreich auf kleinen bis mittelgrossen Projekten sind. Aber wenn du denen eine Long-Tail Webseite mit ein paar Millionen Sub-Pages gibst sind sie verloren. Ausserdem merken sie dann, dass sie noch nicht einmal die Kapazität für das Projekt haben. Woher hast du also gewusst das du MSN stemmen konntest?

Forrester: Nun ja, es war ein Szenario wo ich, wie die meisten Leute, mit meiner eigenen Webseite gestartet bin und einfach ein bisschen rumgespielt habe. Sogar in den Zeiten vor Google, wo man noch einfach mehr Keywords hinzufügen konnte und den Mitbewerber nicht bewertet hat. Dann hat man es sich am nächsten Tag wieder angeguckt und es ist einfach gewachsen. Irgendwann bin ich dann an einen Punkt gekommen, an dem ich zum Online Marketing gekommen bin. Ich habe im Marketing gearbeitet für Casinos in Kanada, welche von Caesars Palace betrieben wurden. Mein Background im Marketing mit meiner Erfahrung im Online Bereich haben mich also zum Online Marketing geführt. Die Firma bei der ich angefangen habe war relativ klein. Wir hatten so zehntausend Seiten und Ich glaube ich war Angestellter Nummer 11 oder 13 oder so. Als ich gegangen bin hatten wir 200 Mitarbeiter und hunderttausende Seiten. Wir sind also erst mit der Zeit gewachsen. Während das passiert, trifft man auf andere Grössenordnungen, denn es ist einfach eine Website auf den Namen eines Pitchers zu optimieren. Es ging in diesem Beispiel um eine Sportwebseite. Aber wenn du das für alle Teams in allen Ligen machen musst wird dass eine ganze Menge Arbeit.

Dann wenn es um Statistik-Seiten geht. Das Zeug ändert sich ständig und wir haben einen extra Layer für den Vergleich der Statistik zwischen Teams gemacht. Diese Seiten wurden dann on the fly generiert. Man lernt also mit der Zeit wie du solche Sachen in einem grösseren Massstab macht. So wie man irgendwann merk, dass man nicht jedes einzelne Title-Tag per Hand schreiben kann. Was man stattdessen machen muss ist mit den Editoren zusammenarbeiten und ihnen beibringen, dass wenn sie etwas schreiben, es immer auf die richtigen Keywords ausgerichtet sein muss. Denn wenn sie dann die Texte produzieren, hast du du am Ende ein Super Produkt. Man muss herausfinden was der beste Weg ist, ein Meta Description Tag zu automatisieren. Nämlich den besten Teil deines Content herauszufinden und dort reinzupacken usw.

Alpar: Hast du dir die ganzen im Alleingang beigebracht, oder hattest du so etwas wie einen Mentor, welcher dir mit schwierigen Fällen geholfen hat?

Forrester: Nun ja es ist interessant anzumerken, dass … Nein, es ist witzig, weil wenn ich zurück gucke, stelle ich fest,dass ich damals dachte ich hätte schon zu spät damit angefangen. Ich habe in den Foren begonnen, stellte Fragen und habe dann selber welche beantwortet. Ich wurde sogar in einem Forum als Moderator ausgewählt. Ich habe dann sogar wirklich jemanden kennengelernt welcher für mich wie ein Mentor war. Wir habe Ideen ausgetauscht und neue Sachen ausprobiert, es hat einfach gut funktioniert. Er war auch derjenige, welcher mir geraten hat mein erstes Buch zu schreiben (Lacht). Dann habe ich es herausgebracht …

Alpar: Und so bist du dann zu MSN gekommen?

Forrester: Na ja, es wurde auf meinem Blog gepostet, und durch meine ganzen Arbeiten ist MSN dann auf mich aufmerksam geworden und hat mich auf ein Interview eingeladen. Danach hat sich mein Leben total verändert (Lacht).

Alpar: So, wie viele Mitarbeiter hat Microsoft denn?

Forrester: Weltweit … weltweit sind es mehr als 1000.

Alpar: Okay.

Forrester: Ja.

Alpar: Wie war dass dann für dich, war es wie das täglich Business Life? Ich meine mit 200 Mitarbeitern kennst du wahrscheinlich jeden zumindest vom sehen, aber Microsoft ist für mich eine solche riesige Firma ..

Forrester: Sind sie auch. Aber du musst beachten, dass innerhalb von Microsoft auch verschieden Abteilungen sind, nicht?

Alpar: Ja richtig.

Forrester: Also, da wo ich bei MSN gearbeitet habe, und auch da wo ich jetzt bei Bing bin, sind es sehr kleine Teams, die sehr spezielle Sachen machen. Wenn du da etwas machen muss, kannst du nach wie vor einfach rübergehen und mit jemanden reden. Der Unterschied ist nur die Grössenordnung. Bei MSN zum Beispiel, wenn du dort sagst: “Wir müssen ein Title Tag ändern. Das Logo ist aktuell vorne, aber es muss nach hinten.” Wenn du das bei MSN machst ist die Änderung direkt auf 10 Millionen Seiten, nicht auf 100 oder 1000.

Alpar: Bist du dadurch vorsichtiger, weil sich der Effekt direkt auf so viele Seiten auswirkt?

Forrester: Natürlich, natürlich.

Alpar: Würdest du dann erst Tests auf eine subset von, sagen wir, 10.000 Seiten machen und es danach auf alle Millionen Pages deployen, oder … ?

Forrester: Nein, typischerweise nicht, denn worauf wir mehr achten müssen ist …

Alpar: Du hast also ein gutes Bauchgefühl dabei (lacht)

Forrester: Nun ja, das ist sicher ein Teil, nicht?. Ein Teil ist sicher auch, dass man mit einem Team von Experten arbeitet. Denn, du weisst sicher, MSN hat ein weltweites Team von SEO Experten.

Alpar: Wie viel denn ungefähr?

Forrester: Als ich dort war, waren es glaube ich sieben, nur an diesem Standort.

Alpar: Und die waren alle gleich gut, also auf einem Level, oder waren sie eher unterschiedlich?

Forrester: Nein, die waren alle auf einem Level; Aber wir hatten einen, welcher als Teamleader fungiert hat.

Alpar: Der war also gleicher als die anderen, ja.

Forrester: Genau, er musste den Sack voll Flöhe hüten.

Alpar: Und dass warst dann du, oder?

Forrester: Nein, das war mein deutscher Kollege Frank Gosch. Ein super Kerl. Er lebt in London und irgendwie vermisse ich ihn. Was wir dann aber gemacht haben, wenn eine Arbeit zu machen war, haben wir nicht gesagt, hier ist SEO und dass hat Vorrang. Sondern wir mussten auch beachten, dass wir Entwickler brauchen um die Arbeit umzusetzen. Das braucht Zeit und hat eine gewisse Last für unsere Firma. Daher war nicht nicht nur unser Projekt entscheidend, sonder auch welche anderen Projekte für die Firma aktuell wichtig waren.

Alpar: Ihr musstest also abwägen was am wichtigsten ist.

Forrester: Genau. Bevor man also überhaupt zur eigentlichen Realisierung gekommen ist, war man mit allen möglich Sorten des Planens und …

Alpar: Ich denke du musst halt auch rechtfertigen, ob das Projekt den Aufwand wert ist, oder ob nicht einfach nur die SEO Jungs machen was sie denken, was wichtig ist.

Forrester: Exakt. Und ich meine, versteh mich nicht falsch, aber wir sind eine Gruppe SEO Jungs, die machen was sie denken das wichtig ist.(Lacht). Obwohl wir unseren Finger jetzt auch nicht direkt am Abzug haben oder irgendwelche Knöpfe drücken.

Alpar: Du musst also entscheiden, und sicherstellen, dass es die Arbeit wert ist. Und nicht einfach des Machens wegen gemacht wird.

Forrester: Ja genau. Das ist denke ich auch die grösste Veränderung, wenn du in einer kleineren Firma gearbeitet hast. Dort wirst du als der Experte an der Spitze gesehen. Es ist einfacher für dich einfach rüberzugehen und zu sagen: “Hey Craig, kannst du das mal gerade für mich machen?”. Und Craig vertraut mir, also macht er es. Jetzt allerdings ist es …

Alpar: Ein Prozess …

Forrester: Das ist WAS ich mach muss. Willst du den Prozess anpassen, sagen was das Ergebnis sein soll, musst du es rechtfertigen. Dann übernimmt das jemand anders und …

Alpar: Und auch die Kosten vergleichen.

Forrester: Genau. Jemand nimmt alle diese Faktoren, Nicht nur von meinen Projekten, sondern für alle. Und dann ermittelt er was am Ende gemacht wird. Danach …

Alpar: Okay. Es ist schwer fur mich mir vorzustellen, wie ich bei MSN arbeiten würde. Würde ich dann Optimierung machen und dann denken: Hey, Google wird mir Traffic schicken? Ist das etwas worüber du nachdenkst, oder …?

Forrester: Oh, na klar!

Alpar: Wirklich?

Forrester: Es ist eine Website wie jede andere auch, oder? Also …

Alpar: Wenn ich Google wäre … und wahrscheinlich würde ich Microsoft nicht leiden können (lacht) … dann würde ich wahrscheinlich … Na ja denkst du denn das alle Fair-Play spielen?

Forrester: Ja, grösstenteils schon. Und jetzt kommt warum: Der Job der Suchmaschine ist es die Ergebnisse für etwas zurück zu liefern. Also, wenn die Suchmaschine entscheidet, dass eine Mitbewerber aus dem eigenen Index entfernt wird, dann geht das stark auf Kosten der Relevanz im Index. Das ist keine gute User Experience, okay? Das ist einfach keine gute Entscheidung, denn es blockiert den User. Aber das ist ja eigentlich unser Kerngeschäft, deswegen müssen wir es anzeigen

Alpar: Es geht also um die Langezeit Perspektive.

Forrester: Genau. Es ist genau, wie wenn du ein Fenster in deinem Haus hast und ein Stück Pappe vor einen Teil davon hängst. Du bekommst nicht mehr die volle Aussicht und keiner will das.

Alpar: Wer sind denn typische Mitbewerber von MSN?

Forrester: Typischerweise grössere Portale wie Yahoo …

Alpar: Neue Seiten, oder ähnliche Seiten wie diese sind generell sehr interessant.

Forrester: Ja, Genau. Allgemeine Informationen, Entertainment, solche Sachen halt.

Alpar: Also MSN ist nur der Inhalt. Es ist nicht, wo man auch sein Windows kauft .. dass ist nicht MSN?

Forrester: Nein, das ist ein anderer Bereich.

Alpar: Ok. So, also ihr hattet sieben Leute nur für MSN?

Forrester: Global, ja.

Alpar: Wow! Das ist eine Menge.

Forrester: Ja, ja, aber es ist …

Alpar: Aber auf der anderen Seite, halt auch die Menge an Seiten …

Forrester: Es ist ein riesengrosses Projekt.

Alpar: Okay, auf welche Statistiken hast du geguckt? Denn MSN ist ja eher wie ein Publishing Business, da sind keine Leads, keine Sales, oder?

Forrester: Richtig.

Alpar: Ich würde … Ich meine für Hotmail könnte man sicher Leads oder ähnliches generieren.

Forrester: Diese Art von Werbung ist über ganz MSN verteilt.

Alpar: Ja, sicher. Aber nochmal, du zielst doch auf den Maximum Reach denke ich?

Forrester: Ja, Genau.

Alpar: Das hört sich ja wie das typische Ziel eines Verlagshaus an.

Forrester: Ja Genau. Wir optimieren unseren Inhalt um Traffic auf die Seite zu bekommen. Das ist unser Primärziel.

Alpar: War es denn nur US, oder hast du auch Ideen für ….

Forrester: Nein, nein. Jeder Markt, global.

Alpar: In welchem Markt warst du denn besonders aktiv?

Forrester: Mein Hauptgebiet war US und Amerika. Also Kanada, USA, Brasilien, Mexiko, Guatemala und alle Zentral-Südamerikanischen Länder, wo MSN eine Präsenz hat.

Alpar: Okay, lass uns darüber sprechen. Hattest du verschiedenen Content für die verschiedenen spanischen Märkte. Oder hattest du zusätzlichen lokalen Content?

Forrester: Jap! Das hängt vom Markt ab. Es war immer eine lokale Komponente dabei, und meistens gab es gemeinsame Sprachen. Oder etwas war eine lokale Information, dann wurde sie für alle Gebiete verwendet.

Alpar: Okay, was hast du dann mit dem Duplicate Content gemacht?

Forrester: Das ist auch die niemals endende Story, oder? (Lacht) Es gibt … und dass ist die gute Sache daran … Wenn die Suchmaschinen sich auf eine Region angucken, wenn sie dann auf das regionale Level runtergehen, dann gucken sie auch auf diesem Level. Wenn du also nach Kolumbien gehst, könnte ein Artikel in Kolumbien erscheinen. Gleichzeitig erscheint der Artikel auch in Guatemala, weil in beiden Ländern Spanisch gesprochen wird. Es ist die gleiche Sache, aber andere URLs, und somit auch verschiedene Marktplätze. Es ist also nicht wirklich Duplicate Content, da es einen Markt im Fokus hat. Das ist dann der Punkt wo diese globalisierte Suche sich für grosse Publisher auszahlt.

Alpar: Und hattet ihr verschiedene Top-Level Domains für jedes Land. Oder hattet ihr Sub-Folders und Subdomains?

Forrester: Es waren im grossen und ganzen Subdomains, ja.

Alpar: Wie fühlt es sich denn an in diesem Markt zu arbeiten? Ich würde sagen, rein aus dem Bauchgefühl heraus, dass es ein bisschen einfacher und weniger Konkurrenzorientiert ist als im US Markt.

Forrester: Es ist sehr verschieden vom US Markt. Es gibt viel Wettbewerb in den US, aber der Wettbewerb in den anderen Märkte neigt dazu schon sehr stark verwurzelt zu sein. Zum Beispiel der grösste Fernsehsender in Brasilien hat zufälligerweise auch das grösste Internetportal in Brasilien. Damit können sie die Fernsehabdeckung als Hebel benutzen um die Leute auf die Webseiten zu bringen. So wurde es …

Alpar: Und in jedem Land habt ihr solche Medienriesen mit starken Websites?

Forrester: Richtig.

Alpar: Und MSN ist nur einer davon.

Forrester: Genau. Es wird damit schon zu einer Herausforderung, richtig? Denn es ist nicht wie in den US. Dort ist MSN einer der grössten Player am Markt. In Brasilien sind sie ein weitaus kleinerer Mitspieler. Und wir müssen sehr kreativ sein in dem was wir dort machen. Ich ziehe meinen Hut vor den Leuten in Brasilien, denn sie sind unglaublich, mit dem was sie mit MSN dort machen

Alpar: Okay. So, welcher Markt ist der stärkste? Ist es Brasilien, weil er so gross ist? Oder sind es … nun ja ich kenne mich dort in den Märkten nicht so gut aus.

Forrester: Nun ja, sie sind alle stark, okay? Der brasilianische Markt. Aber es sind ja nicht nur wir die wachsen. Das gesamte Internet wächst dort unten. Weisst du, die Nutzerrate von hohen Mobilfunk-Nutzungen schiess geradezu in den Himmel. Die Anzahl an Leuten, die in Brasilien online gehen ist immens. Ich meine, es ist ein riesen Markt als Land, nicht? Es ist also ein bisschen schwierig zu sagen wer der stärkste ist, denn die Stärken sind verschieden.

Alpar: Okay. Ist da ein spezielles Highlight das dir spontan einfallen würde, was dich an einem der Länder besonders begeistert hat.

Forrester:Also das einzige (lacht), dass für mich wirklich hervorsticht, ist die Arbeit mit den Leuten. Das ist der grosse Unterschied. SEO ist überall gleich, oder? Es gibt einige Unterschiede, wenn es Keyword-Recherche geht und man versuchen muss die Sätze oder Redewendungen von einer Sprache in die andere zu bringen usw. Aber das Arbeiten mit den Leuten … Wenn du mit denen arbeitest, dann ….

Alpar: Du hast also einen verschiedenen Arbeitsstil in den verschiedenen Ländern?

Forrester: Oh, Absolut, absolut. Also, Ich bin nach Brasilien gereist, und ich war völlig aus dem Konzept, weil ich es nicht gewohnt war um 2 Uhr Nachmittags Mittagessen zu essen. Dann Abendessen um 10 Uhr Nachts, Mitternacht ins Bett gehen und erst später am Morgen ins Büro zu gehen. Ich bin da eher der 5 Uhr morgens Typ, der früher ins Büro kommt. Du triffst also auf diese Kulturbarriere und die denkst: „Wow!“ (Lacht) Aber es war eine unglaubliche Umgebung, Ich habe mich gefühlt, als ob …

Alpar: Wie lange hast du denn gebraucht um dich einzugewöhnen?

Forrester: So ungefähr zwei Tage (lacht). Ja, es war einfach super, einfach super.

Alpar: Das muss doch sicher anstrengend gewesen sein.

Forrester: Klar, Ich meine du kennst all die Leute. Du fühlst dich als würdest du in einer grossen Familie arbeiten, ok? Du bist in Telefon-Konferenzen mit denen jede Woche. Du siehst sie im Büro, se fliegen in die USA, oder du fliegst nach Brasilien. Ich meine du kennst diese Leute richtig.

Alpar: Kannst du denn früh genug aufwachen?

Forrester: Nun ja, ich war sowieso wach, nicht? (Lacht) Obwohl mich die Zeitverschiebung umbringt … sechs Stunden.

Aber man hat dieses starke Familiengefühl. Wenn ich dann ins Büro gehe, habe ih mich nicht gefühlt, als wenn ich in ein Büro gehen würde. Es hat sich angefühlt, als wie wenn man sich mit Familienmitgliedern tritt. Die Gespräche waren offen, gingen hin und her, die Leute haben Sachen auch sofort mal ausprobiert …

Alpar: Ist es der herzliche Charakter, der hier ins Spiel kommt?

Forrester: Das ist genau das Gefühl das ich habe. Ich habe schon einige Reisen gemacht und es scheint keinen Unterschied zu machen, ob ich Tourist bin oder für ein Meeting unterwegs bin. Es ist der gleiche Vibe, oder? Es ist grossartig, Ich liebe es mit Leuten aus den USA und Europa zusammen zu arbeiten. Ich bin noch keinem bis jetzt begegnet, mit dem ich nicht klar gekommen bin. Jede Kultur die ich bis jetzt kennengelernt habe ist hungrig nach Wissen. Sie wollen Lernen, Wachsen und erfolgreich sein. Und genau das, haben wir alle gemeinsam. Es ist schon ziemlich erstaunlich.

Alpar: Okay. Ist es denn … lass uns ein bisschen auf der SEO Seite bleiben … Ich denke ich bin nämlich etwas abgedriftet(Lacht). Du merkst bestimmt wie gut ich auf das Interview vorbereitet bin. Denkst du jetzt, da Bing an Reichweite gewinn, ist es mehr Spam ausgesetzt, oder weniger, oder …?

Forrester: Ich denke das Konzept, mehr Spam entgegengestellt zu sein, existiert immer, egal welche Grösse du hast. Ständig denkt jemand er kann ein Gebiet völlig ausschöpfen. Die denken die können sie schaffen es zu 100%. Unser Fokus ist also darauf, alles zu tun um damit klar zu kommen. Und das ist ein fortlaufender Prozess. Ich meine er ist immer präsent. Jeden Tag, mehrmals, wird daran gearbeitet, dass wir auf dem neusten Stand sind. Die Gebiete, die wir auf unserer Seite verbessern müssen, wenn wir neue Muster erkennen, dann erfassen wir diese. Dann testen wir sie um sie wirklich zu verstehen. Das ist der Weg wie wir es angehen müssen, immer vorwärts gehen.

Alpar: Also ist dieser Prozess eine Zusammenfassung … Bei anderen Suchmaschinen, wo die Quality Search Analysts auf der einen Seite von oben drauf gucken. Dann sehen die mehr Kosten pro User Input. Die denken also über Qualität und dann über Feedback nach, ist das richtig?

Forrester: Das einzige was ich dir dazu sagen kann ist, das wir kontinuierlich daran arbeiten. Den eigentlichen Prozess und wie es alles funktioniert, daran kann ich nicht wirklich etwas machen.

Alpar: Okay, wir waren auch in der Session darauf gespannt … in der SEO Clinic, wo du wirklich ein paar mal erwähnt hast …

Stimme: Drei Mal

Alpar: Drei mal mindestens, drei oder vier mal, etwas über Keyword Dichte. Das ist etwas worüber ich mir nicht so viele Gedanken mache.

Sind es wirklich solche Sachen die du für Wichtig erachtest und überprüft ihr wirklich alle Keywords auf der Site? Oder reduziert ihr die Sachen auf den Wortstamm und überprüft dann die prozentuale Auftrittswahrscheinlichkeit. Und dann ….

Forrester: Also, ich habe niemals Keyword-Dichte gesagt. Diese Wörter habe ich nie benutzt.

Alpar: Keyword-Stuffing, das hast du gesagt.

Forrester: Richtig, Keyword-Stuffing habe ich gesagt. Es ist interessant, dass du die Keyword-Dichte erwähnst, da …

Alpar: Also du hast dich auf diese Information bezogen …

Forrester: Ja, ich musste über das automatische Keyword Tagging sprechen, weil die Leute sprichwörtlich die Keywords stapeln und dass sollte nicht so sein. Was auch eigentlich klar sein sollte.

Alpar: Du meinst also, die Beispiele waren nicht gerade Expertenwissen …

Forrester: Genau. Aber das Thema Keyword Dichte, dass ist ein Thema wo die Leute drauf stossen und wirklich sagen: „Ich muss das wirklich auf den Punkt bringen, Ich muss die prozentuale Verteilung kennen.“ Man sollte nicht auf Keyword Dichte optimieren, oder herausfinden ob 9% Keywords oder 5% Keywords richtig sind. Man sollte guten Content schreiben. Sich auf ein Keyword fokussieren und den Content darauf optimieren, unique sein und es sich laut vorlesen. Wenn es sich gut anhört, wenn man es laut vorliest, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit gut. Wenn es sich so anhört, als würde man das Keyword zu oft erwähnen, sollte man es auch weniger erwähnen.

Alpar: Okay, denkst du führende SEO’s stimmen da mit dir überein?

Forrester: Manche ja, manche nein. (Lacht) Es ist … ich meine, dass ist typisch … jedesmal

wenn man sich mit SEO’s unterhält bekommt man eine Fülle an Antworten. Vor Fünf oder Sechs Jahren war ich ein grosser Verfechter von Keyword Dichte. Darüber herauszufinden, was es genau war und es dann darauf einzustellen und alles darauf zu optimieren. Dann fiel mir eines Tages auf, dass jede einzelne Seite gegen jede andere gewertet wird, gegen die sie kämpft. Es gibt also keinen Weg, herauszufinden wo die beste Keyworddichte liegt.

Alpar: Aber man ja anfangen zu analysieren, wenn man auf eine begrenzte Menge an Themen abzielt. Man kann analysieren was die durchschnittliche Keyword Dichte für einen Themenbereich ist und dann die Keyword-Dichte ein bisschen über diesen Durchschnittswert legen.

Forrester: Okay.

Alpar: Das macht doch Sinn, oder?

Forrester: Wie viel Zeit kostet dich das …?

Alpar: Das muss natürlich automatisiert werden, das geht nicht in Handarbeit.

Stimme: Mit einem Skript.

Alpar: Mit dem Skript, Ich meine …

Forrester: Du produzierst den Content also streng nach Plan und es wird also kein Unique Content?

Alpar: Nein, nein; Ich meine man kann schon Unique Content haben. Sagen wir, typische Sachen wie … Ich meine das sind ziemlich fortgeschrittene Themen nicht?

Forrester: Ja.

Alpar: Also wer würde so etwas machen? Wahrscheinlich eine Preisssuchmaschine, welche praktisch nur von SEO lebt, richtig? Die würden also … sagen wir in den Kategorien haben die überall Unique Content. Den haben sie legitimerweise. Dann aber, gibt es wieder Bereiche auf der Seite, wo man das ein oder andere Keyword hinzufügen kann, wenn mann denkt, dass es für diesen Themenbereich Sinn macht. Und man halt ein bisschen über dem Durchschnitt der Mitbewerber liegen will. Das würde schon Sinn machen oder?

Forrester: Es kann. Es kann Sinn machen …

Alpar: Das ist sehr speziell, es ist also nicht für jeden gedacht. Wenn ich etwas verkaufe, z.B. T-Shirts, dann ist das zu komplex. Wenn man dann nur 10 verschiedene Artikel hat ist es viel zu komplex. Wenn du aber eine grosse SEO Sache machst, dann macht das sehr wohl Sinn. Da würdest du mir recht geben oder?

Forrester: Ja schon. Aber für mich ist das nichts wo ich Zeit rein investiere. Sogar E-Commerce im grossen Stil, alle diese Sachen, dass sind keine Bereiche wo ich Zeit rein investiere. Einfach weil ich weiss, wonach die Suchmaschinen suchen, sie suchen nach Content. Tiefgehender, relevanter und vertrauenswürdiger Content. Wenn du mir also beweisen kannst, dass dein blauer Sweater der beste Sweater im Internet ist für jemanden der nach blauen Sweatern sucht. Dann werde ich diese Page wahrscheinlich als das Top-Resultat ausliefern. Wenn du das machst indem du ein paar Keywords auf der Seite hinzufügst … zusätzlich ist das nämlich nicht extra Content hinzufügen, sondern einfach nur ein paar Sachen mehr auf die Seite setzen. Wir können das erkennen, wir erkennen, dass es kein zusätzlicher Content ist, also kein zusätzlicher Text um das Produkt mehr en Detail zu beschreiben. Wir erkennen, dass es nur ein paar extra Worte sind, welche keine Relevanz haben.

Alpar: Okay. Was denkst du über Bilder und Videos? Ich denke, es hilft definitiv mit der Absprungrate und hilft dabei, dass die Leute die Seite besser wahrnehmen. Dann wiederum

muss man sagen, dass Suchmaschinen dumm sind. Sie verstehen kein einziges Bild und kein einziges Video. Sie verstehen es einfach nicht. Ja, ich kann den alt-Text angeben, ich kann mein Audio und es transkribieren. Ich habe es in die Beschreibungs-Bereiche gepackt, aber sie haben die Bilder trotzdem nicht erkannt. Sie verstehen nicht was auf dem Bild zu sehen ist. Ich weiss, dass einige Suchmaschinen kleinere Firmen gekauft habe, welche versucht haben hier den Durchbruch zu schaffen. Was ist deine Meinung dazu? Es ist einfach so viel Arbeit diese grossen Bilder und grossen Videos zu erstellen, aber die helfen mir nur auf der User-Ebene. Sie helfen mir nicht mit dem On-Page Stuff und auch nicht mit dem Off-Page Stuff. Und das hört sich sehr teuer an.

Forrester: Es hat also einen Wert für dich, oder? Du würdest also darauf klicken, oder? Es ist also ein User Experience Thema, oder? Du willst sicher sein, dass wenn ein User auf deine Website kommt, dass sie auch lange darauf bleiben. Das machst du mit Videos, du machst das mit Audio. Mit Bildern und dem ganzen Zeug, denn das ist es, wonach Leute suchen. Sie suchen nach den vielen Fotos des einen Produkts, nach dem z.B. dem Video des RC-Helikopter in Aktion. Ein Freund von mir zerstört seinen mehrmals die Woche, er sucht also immer nach neuen.

Alpar:Wir haben nur einen in der Firma, und der wurde in weniger als einer Stunden zerstört. Das waren dann mal direkt 200 Euro dahin. (LAcht)

Forrester: Genau. Und du willst Video sehen von dem Ding, bevor du die 200 Euro ausgibst ….

Alpar: (Lacht) Es war ein kurzes Video.

Forrester: Aber es hat gereicht. Aber das ist der Punkt, nicht? Es ist die User Experience.

Stell dir vor, wenn ich dir als das erste Ergebnis zeige und der User klickt darauf, geht auf die Website und bleibt auch darauf … Sie gucken auf die Fotos von dem Helikopter, sie gucken die Videos an, sie gucken die ganzen Sachen an und sind damit beschäftigt. Das ist es was ich sehe, ich sehe wie mich diese User bewerten, wie der User etwas anklickt und wie er meine Seite verlässt und auf diese Website geht.

Alpar: Und dann dort für eine Weile bleibt.

Forrester: Ich sehe sie nicht, wie sie wiederkommen, nicht? Das ist der grosse Unterschied zwischen uns beiden.

Alpar: Eine Frage direkt dazu. Du weisst, Page Speed … Page Speed ist auch ein wichtiger Faktor. Es fühlt sich an, als wäre es von fast irrelevant auf „richtig relevant“ angewachsen. Wenn du also 10 Bilder pro Produkt hast und drei Videos, dann wird meine Seite lange zum laden benötigen, wenn ich nicht auf Ansätze wie lazy Loading z.B. durch Ajaxrain setze. Denkst du Leute müssen mehr über Page Load und Content Erreichbarkeit nachdenken?

Forrester: Definitiv, es gibt dort eine Balance? Die meisten Webseiten, selbst wenn du dort etwas mehr Videos und Bilder hinzufügst, müssen sich keine Sorgen darüber machen.

Weisst du, es ist etwas was man kennen sollte, weil es einen negativen Effekt auf die User-Experience haben kann. Wir sehen dass, wir senden einen Ping and die URL und die Uhr fängt an zu laufen und wir wundern uns worauf wir warten. Wir kennen natürlich auch den Unterschied zwischen einer langsamen Internetverbindung und einer durch die Komponenten der Website verursachten Verzögerung. Es ist also nicht, wie wenn du dir das von zu Hause angucken würdest und du feststellst: „Hey ich bin super schnell“, oder „Oh Ich bin so langsam, das ist ein Problem“. Das ist kein zuverlässiger Test.

Alpar: Man muss also beides in die Waagschale werfen und für sich einen Kompromiss finden.

Forrester: Wenn es meine Website wäre, würde ich in Richtung User Experience gehen. Das ist es worauf ich gucken würde, okay?

Alpar: Weil das Internet mit der Zeit sowieso schneller wird, oder weil du ….

Forrester: Alle diese Sachen, ja. Wir denken wir sehen ein Anwachsen der Bandbreite, wir sehen einen Geschwindigkeitsschub, wir sehen eine ganze Menge was sowieso passiert. Aber viel wichtiger ist, dass ein User wenn er kommt und nach etwas sucht, dann will er es auch finden. User warten generell ein bisschen, bis die Seite geladen ist. Der richtige Kick aber ist, wenn du dem User eine blitzschnelle Seite bietest, aber dort kein anschaulicher Content ist, den man betrachten kann oder woran man Gefallen findet. Du sagst praktisch: „Ich weiss es ist 09:30 nachts, ich weiß du hattest einen langen Tag und ich habe dir gerade 1000 Worte gegeben, die du durchlesen musst. Aber dafür liefere ich dir die absolut beste Beschreibung eines Helikopters.“ Weiss du was dann passiert? Der User geht wieder zurück, weil zu dieser Uhrzeit, mit den Kindern im Bett, da will der User entspannen. Was er will ist ein kurzes Video zum angucken und Bilder mit denen man schwärmen kann, was man sich als nächstes kauft. Du musst also sicher stellen, dass das auf deiner Seite zu finden ist. Du solltest also nicht hingehen und 50 Bilder von diesem Produkt hochladen, alle 10 Megapixel groß oder so, nicht? Leute verlieren sich manchmal in sowas. Dann kaufen sie sich eine Kamera und drehen die auf volle Power. Dann haben sie ein kristallklares Bild, auf dem sie Details zeigen wie jede kleine Schraube auf dem Teil. Niemand braucht ein derartiges Detaillevel. Denn wenn sie das Produkt dann kaufen, sehen sie die kleine Schraube schon (Lacht). Vor dem Kauf braucht der User nur eine gute Vorstellung von dem Produkt, richtig? Ich erinnere mich, vor fünf oder sechs Jahren, da war die Richtlinie für die Bildersuche bei einer Empfehlung für eine Grösse von 250×250 Pixel.

Alpar: Was eigentlich echt klein ist. Ich würde sagen es ist zu klein.

Forrester: Für damals, war es eine akzeptable Grösse um es auf der Seite zu haben. Wenn man es angeklickt hat, konnte man ja die Grösse Version sehen. So dass …

Alpar: Es ist wie die mittlere Grösse? Nicht das Thumbnail, sondern die mittelgrosse Version des Bildes?

Forrester: Genau, es war also praktisch wie ein grosses Thumbnail, welches einem erlaubt auf das Suchergebnis zu klicken. Dann als separate URL, konnte man das Bild in voller Grösse sehen.

Alpar: Was ja immer noch Sinn macht. Kann ich ein bisschen springen mit dem Thema? Also lass uns sagen, wenn wir mal auf Brasilien zurück kommen. Sagen wir ich habe ein Content Website mit 200 Unterseiten. Ich bin ein einfacher lokaler Service, keine starke Konkurrenz in meinem Gebiet, und ich habe einen Sitz in Portugal und Brasilien. Ich kann also den exakt gleichen Content benutzen und ändere nur die Adresse, also eine Top Level Domain zielt auf Portugal, also pt, und die andere Brasilien. Wie ist deine Ansicht dazu.

Forrester: Du musst sehr darauf achten, es so Unique für den Markt zu machen wie möglich. Es sind zwar beides portugiesische Sprachen, aber zwei völlig verschiedene Märkte. Also …

Alpar: Ok, sagen wir meine portugiesischen Website bekommen 10 portugiesische Links und die brasilianische Seite bekommt 10 brasilianische Links. Aber der Content ist der gleiche.

Forrester: Das ändert nichts an meiner Antwort. Du musst versuchen, so Unique für den Markt zu sein wie möglich, richtig?

Alpar: Okay, aber innerhalb Brasiliens ist diese Website Unique. Die andere zielt ja nicht auf Brasilien ab, oder?

Forrester: Da stimme ich zu.

Alpar: Also sagst du für Portugal zu …

Forrester: Aber es werden Sachen in Brasilien passieren, welche nichts mit Portugal zu tun haben, und umgekehrt. Du wirst also ganz natürlich unterschiedliche Inhalte erzeugen.

Alpar: Denkst du? Aber schau, wenn ich …

Forrester: Das Fussball-Team, welches in Brasilien spielt ist nicht das gleiche wie in Portugal.

Alpar: Nein, aber … Du hast ein graues T-Shirt an, sagen wir ich verkaufe graue T-Shirts.

Forrester: Okay, ja, ja.

Alpar: So, Ich habe also eine graue Website, wie ein Webshop für graue T-Shirts. Und ich verkaufe graue T-Shirts in Portugal, weil es die einzige Sprache ist, die ich spreche. Ich verkaufe aber auch T-Shirts in Brasilien, weil ich dort jemand kenne der da die Logistik macht. In diesem Fall ist es also das gleiche T-Shirt. Es ist der selbe Sales Pitch den ich gebe, es ist die gleiche Beschreibung über das Produkt usw. Wie sieht es damit aus?

Forrester: Stell sicher, dass du uns die richtigen Signal gibst. Denn wenn alles was du machst, ist zu sagen: „Okay, copy und paste auf diese Seite’, dann müssen wir verstehen, dass dieses graue T-Shirt /

Alpar: Ich habe 10 lokale Links. Das ist das einzige Signal, dass ich gebe

Forrester: Aber … aber verlass dich nicht nur auf die Links, ja? Geh in deinen Webmaster Account. Stell sicher, dass du die Geo-Targeting Tags in deinem Header richtig hast. Stell sicher, dass du nicht nur 10 Links benutzt, sondern auch andere Sachen, welche unterstreichen dass du in zwei Märkten agierst. Denn du hostest zwei Websites in zwei unterschiedlichen Ländern, oder hostest du nur in einem Land?

Alpar: Ich hoste nur in einem Land, den USA. Beide.

Forrester: Okay. Dann ist alles was wir brauchen …

Alpar: Ist das sehr verwirrend für euch?

Forrester: Nein, wir brauchen nur so viele Signale wie möglich, die ihr uns geben könnt um zu sagen welche Domain auf welches Land zielt. Je mehr Signale du uns gibst, desto mehr können wir dir vertrauen, dass es zutrifft. Dass das Ergebnis welches wir von euch übernehmen und das Ergebnis was in den Lokalen Markt geht, auf den Markt auch zutreffen.

Alpar: So, wir sind also wieder zurück bei unseren portugiesischen und brasilianischen Websites.. Du sagst also wir müssen mehr Signale geben. Innerhalb der Webmaster Area definiere ich: Dieser Content ist gedacht für diese Location. In den Meta-Tags mache ich das gleiche und ich habe die lokalen Links. Denkst du das ist ausreichend, oder denkst du Ich sollte den extra Schritt gehen und diese hundert Seiten die ich habe mit unterschiedlichem Inhalt füllen? Nur um unterschiedlich zu sein?

Forrester: Du solltest immer diesen extra Schritt für uns machen, für uns ist das keine Frage.Wir müssen sicherstellen, dass das Resultat, welches wir zurückgeben, auch für die entsprechende Region bestimmt ist. Denn wenn wir das Resultat in den Index übernehmen, müssen wir es verstehen und validieren können.

Alpar: Aber die Uniqueness des Content ist etwas anderes, als das Targeting auf bestimmte Bereiche, nicht?

Forrester: Ja, ist es.

Alpar: Angenommen ich möchte weder für graue T-Shirts in Brasilien, noch für graue T-Shirts in Portugal optimieren. Sondern einfach nur für graue T-Shirts. Duplicate Content ist dann das Stichwort worüber ich mir Gedanken machen und nicht die geographische Region auf die ich ziele.

Forrester: Wenn du den Content aber in zwei unterschiedlichen Regionen benutzt, dann ist er ja auch kein Duplicate Content. Denn der eine Content ist für das eine Land bestimmt, und der andere halt für das andere. Wenn du uns also glaubhaft zeigen kannst, dass diese Unterscheidung besteht, dann kannst du auch das Duplikatproblem umgehen, okay? Du kannst das Problem auch umgehen, indem du den Content in der Hinsicht modifizierst, dass du einfach manche Sachen ein bisschen anders schreibst.

Alpar: So … was würdest du denn machen, wenn du der Verkäufer der grauen T-Shirts wärst.

Forrester: Wenn Ich entscheiden würde, würde ich mit dem Unique-Content Ansatz fahren, keine Frage. Es ist einfacher, Straight-Forward und sehr zuverlässig. Du kannst dich zurücklehnen und sagen: „Das habe ich für Portugal geschrieben und Das für Brasilien.“ Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten über graue T-Shirts zu sprechen, versprochen (Lacht). Dennoch …

Alpar: Es gibt den portugiesischen Weg und den brasilianischen Weg (Lacht).

Forrester: Genau, richtig. Man guckt sich die Sache an und sagt: „Nun ja, es ist zwar die gleiche Sprache, aber wie gehen wir das vom kulturellen Gesichtspunkt an? Also gucken wir uns das ganze mal aus …“

Alpar: Ich gebe dir ja völlig recht, aber es gibt Leute von anderen grossen Suchmaschinen, welche das Problem wirklich zu sehr vereinfachen. Es ist sehr interessant von dir eine andere Meinung zu hören. Ich denke Sibata, der hier schon die ganze Zeit zuhört, hat auch noch eine Frage.

Sibita: Ja. Während der SCS 2011 in New York, haben wir über Absprungraten gesprochen. Diese Absprungrate, oder Bounce-Rate, wird immer relevanter für Suchmaschinen.Was denkst du darüber? Denkst du das ist nicht so einfach zu handhaben, weil es z.B. sehr offen für Spammer ist? Was denkst du über die Absprungrate, ist sie relevant?

Alpar: Ob sie manipuliert werden kann? … Oh, Ich denke das ist eine andere Frage, tut mir leid.

Forrester: Nein, nein. Ist schon okay; Und da ist wirklich nicht viel was ich zu diesem Thema sagen kann. Um ehrlich zu sein, es ist ein Signal das wir uns sicher angucken wollen. Es ist eine Absicht, oder ein Zeichen der Zufriedenheit, was der User uns damit anzeigt, okay? Aber, wenn wir uns Signale angucken, dann gucken wir immer auf Signale im grossen Maßstab, okay. Und danach gucken wir uns die Sache im sehr kleinen Maßstab an. Wir erkennen also damit die Muster. Wenn ein Mitbewerber also konstant auf eine Website kommt, oder auf unsere Website kommt und eine Suche macht. Dann aber die ganze klickt und zurück geht und klickt und zurück usw. … Ich meine wir erkennen dieses Muster sehr einfach.

Alpar: Aber möglicherweise klickt er und geht zurück, weil das Resultat ihm zeigt, dass es nicht meine Website ist. Also nicht das gute Resultat (Lacht)

Forrester: Nein, dass ist nicht der Fall (Lacht). Wir zeigen nur die besten Resultate. Aber wenn jemand dieses Spiel mit dir treibt, dann ist das Muster doch offensichtlich, oder? Dann können wir das Muster also einfach ignorieren und man kann sagen …

Alpar: Wenn es zu aussergewöhnlich ist, dann ist es verdächtig.

Forrester: Richtig. Weil wir ein Verständnis davon haben, was wir aus gewöhnlich bezeichnen. Z.b. wenn jemand seinen Robot auf dich los lässt und es entstehen fünfzigtausend Back-Actions jede Minute. Das ist mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Problem, denn …

Alpar: So wie eine TV Werbung schalten.

Forrester: (Lacht) Nein, das ist ein ziemlich gutes Signal, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber das wichtigste was die Leute über die Bounce Rate wissen müssen, ist nicht die Absprungrate selbst. Es ist der Grund für die Absprungrate. Also warum der User das tut, was er tut und ob es etwas mit der Landing Page zu tun hat. Oder mit dem Content, oder der Präsentation des Content. Ist es etwas das ich auf der Website mache, was den User dazu bewegt wieder zurück zu gehen?

Alpar: Ich denke das ist auch ein wichtiger Faktor für den Wettbewerb. Es ist ja nicht allein die Bounce Rate, sondern die muss mit anderen Mitbewerbern verglichen werden, die für mein Keyword ranken.

Forrester: Genau. Denn was du mit der Zeit feststellen wirst …

Alpar: Wenn du eine 90%ige Absprungrate hast und alle anderen haben eine 95%ige, dann ist das immer noch gut.

Forrester: Richtig. Und das ist ein sehr kritischer Punkt. Alles steht mit allem in einer gewissen Relation zueinander. Absprungraten können höher oder niedriger sein, natürlich will man sie so klein wie möglich halten. Das ist wonach man schauen sollte. Aber wenn die mittlere Absprungrate bei 20% liegt und du bist bei 10%, dann bist du dem Durchschnitt klar voraus.

Sibita: Die grössere Frage ist ja, war das manipuliert …

Alpar: Es kann manipuliert werden.

Sibita: Ja. Is das nicht bekannt, dass das sehr einfach manipuliert werden kann? Mein Gott!

Forrester: Wenn es etwas ist, dass sehr einfach manipuliert werden kann, dann ist es kein gutes Signal. So, na ja wir gucken nach solchen Sachen die ganze Zeit.

Es ist nicht so, als wenn wir besonders gewieft wären. (Lacht). Wir sitzen also nicht da und sagen: „Weisst du, vielleicht merkt es ja keiner und wir lassen es einfach so“. Wir nehmen wirklich ein paar Anstrengungen auf uns, wenn wir etwas betrachten und sagen: „Ok, was ist der logische Schluss aus der ganzen Sache?!“. Denn wenn wir uns auf etwas verlassen wollen, müssen wir sicherstellen, dass es vertrauenswürdig ist, bevor wir es aktivieren. Das ist ein kritischer Punkt für uns

Sibita: Es ist also nicht Long Tail?

Forrester: Es macht keinen Unterschied wo es angewandt wird. Es ist eine Sache auf die wir immer achten. Und alles worauf wir achten ist relevant, egal ob es Head Tail oder Long Tail ist. Für uns macht es keinen Unterschied, richtig? Die Theorie dahinter ist immer die gleiche.

Alpar: Okay. Wie ist deine Einstellung zu SEO Tools, die scheinen sich ziemlich profiliert zu haben in den letzten ein oder zwei Jahren.

Forrester: Ja! (Lacht). Ich liebe sie.Ich denke einige von denen sind absolut fantastisch. Und manche von denen sind wirklich nicht so gut, oder? Es gibt viele wirklich ausgereifte Tools da draussen, welche dann eher die sind, die mich ansprechen würden. Ich bin ein Fan davon, Tools zu bauen, die genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt sind. Was wir auch bei MSN getan haben /

Alpar: Was ja das ist, was jeder Ingenieur tut, nicht? Das Erfinder Syndrom?

Forrester: Naja, nicht ganz. Ich bin ja kein Ingenieur … also … mein Ansatz dafür ist, dass wir irgendwie mit dem grossen Maßstab zurecht kommen müssen. Und um das zu schaffen, müssen gewisse Faktoren stimmen. Viele fertige Systeme versuchen immer noch diese Faktoren in den Griff zu kriegen, welche ich gebraucht habe. Aber es gibt auch viele, die perfekt dafür geeignet sind, nicht? Und es gibt Tools auf dem Markt, die genau dafür gemacht sind mit der grossen Last fertig zu werden. Vor drei Jahren waren die noch nicht so weit, heute schon. Ich denke ja, die Tools sind fantastisch, aber du musst wirklich vorsichtig sein, was sie dir ausgeben und wie du damit umgehst. Du musst sicherstellen, dass der Datenbestand korrekt ist, dass die Regeln mit denen sie arbeiten dir auch die Schlüsse ziehen die du haben willst. Dann das immer die neuesten Updates eingespielt sind. Schlimmer ist noch, wie spielt man die neusten Updates ein? Denn als ein SEO, weisst du nie was das Update direkt bedeutet und ob es irgend etwas ändert. Du weisst schon: „Muss ich etwas umschreiben“ oder „Hat das jetzt eine höhere Relevanz“, solche Sachen. Du musst also sicherstellen, dass, was du da benutzt sehr stabil ist. Ich bin kein grosser Fan von Tools, welche Ranking Resultate scrapen. Leute sollten solche Tools vermeiden, es ist …

Alpar: Warum? (Lacht). Ist es, weil die Serverlasten die wir damit erzeugen zu gross sind?(Lacht)

Forrester: Die Suchmaschinen finden das nicht gerade gut. Und wir sehen wo der Traffic her kommt.

Alpar: Aber dennoch, es funktioniert, oder?

Forrester: Nun ja, es gibt dir ein Ergebnis und wir sehen wo es herkommt. Willst du uns also wirklich verärgern, oder …

Alpar: Aber du weisst ja nicht, welches Resultat der Suche die Suche auch abgesetzt hat. Es kann ja sogar jemand sein, der gar nicht für die Suche ranked?

Forrester: Richtig. Aber wir sehen die IP Adresse, wir sehen alle Hintergrunddetails des Requests. Und wenn wir darin ein Muster erkennen ….

Alpar: Ich denke damit haben die Tool Provider die ganze Zeit zu tun.

Forrester: Absolut. Aber generell, Daemon Tools sind kein Problem. Dennoch, wenn sie überstrapaziert werden, dann kann das ein Problem werden. Und wenn wir zu hart belästigt werden, dann wehren wir uns.

Alpar: Okay. Also …

Sibita: Benutzt ihr auch Captchas?

Forrester: Wie bitte?

Sibita: Benutzt ihr auch Captchas? Wenn zu viele …

Alpar: So etwas wie ein Captcha System, wenn zu viele …

Forrester: Oh, Ja! Das ist ein natürlicher Bestandteil. Aber es ist komisch, ich sehe diesen Trigger manchmal, sogar wenn ich etwas manuell mache (Lacht).

Alpar: Das kommt, weil wir etwas auf deinem Computer installiert haben (Lacht), einen speziellen Trojaner. Aber keine sorge, das ist ganz normal (Lacht). Okay, eine letzte Frage, weil das hier ein deutscher Podcast ist. Hast du Kontakt mit SEOs in Deutschland und denkst du über sie.

Forrester: Nun ja, ein Teil des Teams mit dem ich gearbeitet habe war in München. Ich denke es ist sehr komisch, es gibt gewisse Gruppen von Leuten, welche wirklich durch Online Marketing und SEO durchgestiegen sind. Deutschland ist eine solches Land.

Alpar: Wo sind denn solche Gebiete noch?

Forrester: Portland, Oregon. Kenne ich noch! (Lacht).

Alpar: Noch nie gehört (Lacht). Da muss ich mal hin.

Forrester: Ich weiss. Es ist nur einen Staat unter mir, an der Westküste, ein fantastischer Ort. Aber diese Kultur wird erwachsen, nicht? Die Leute engagieren sich mehr und kommen zusammen und dass ist es was die Kultur ausmacht. Es ist so toll, wenn du mit Leuten sprichst, diese Erfahrung die du gewinnst. Die Sachen die sie verstehen, die Aufgaben die sie schon bewältigt haben. Die Sachen die sie sich ausgeguckt haben und gesagt haben: „Wow das funktioniert“ und dann weitergemacht haben. Fantastisch.

Alpar: Super, danke für deine Zeit.

Forrester: Kein Problem.

Sibita : Danke auch.



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